Internationale Forschungstelle Mehrsprachigkeit
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Sprachumschaltung

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Projekte

Albanisch im Kontakt. Horizontaler Transfer und Identitätsstiftung in der Mehrsprachigkeitspraxis

Albanischsprachige Gemeinschaften (meist aus Kosovo und aus Mazedonien) zählen seit den 1980er Jahren zu den größten Migrantengruppen in der Schweiz und bilden auch eine größere Gruppe in Deutschland. Über die Sprache und das sprachliche Verhalten dieser mittlerweile mehrere Generationen umfassenden Sprechergemeinschaft ist noch wenig bekannt.

Der Vergleich der Herkunftssprachsituation von Albanischsprechern in der Schweiz und Deutschland erlaubt es, die Relevanz der soziokulturellen Hintergründe für sprachliche Praxis, Identitätskonstruktion und das Entstehen unterschiedlicher Arten von Kontaktvarietäten zu evaluieren.

Beide Sprechergruppen sind hinsichtlich zeitlicher Tiefe und Herkunftsvarietät vergleichbar, unterscheiden sich jedoch in Details der soziokulturellen Einbettung.

Förderung der deutschen Minderheit in Ungarn

Das Projekt dient der Verbesserung der pädagogisch-didaktischen Ausbildung und Erweiterung der sprachlichen und kulturellen Kenntnisse ungarischer Studierender und Promovierender. Der Schwerpunkt der Förderung richtet sich dabei auf deutsche Minderheiten in Ungarn. Das Germanistische Institut an der ELTE-Universität in Budapest bietet als eine der wenigen Hochschulen Ungarns den Studiengang „Deutsch als Minderheitensprache“ an und zielt auf die Ausbildung zukünftiger Lehrkräfte an deutschsprachigen Schulen in Ungarn.

Frau Prof. Elisabeth Knipf-Komlósi und Frau Dr. Márta Müller (Netzwerk Mehrsprachigkeit), Germanistisches Institut der ELTE-Universität, forschen seit Jahrzehnten zum Sprachgebrauch deutscher Minderheiten in verschiedenen Regionen Ungarns (etwa Mehrsprachigkeit, Sprachkontaktforschung, Soziolinguistik, Language attrition). „Deutsche Minderheiten im Ausland“ bilden ebenfalls einen Forschungsschwerpunkt von Frau Prof. Claudia Maria Riehl, Leiterin des Instituts für Deutsch als Fremdsprache (DaF) an der LMU München. Diese gemeinsamen Forschungsinteressen befördern eine langjährige und enge Kooperation der beiden Institutionen, die nicht zuletzt maßgeblich durch den DAAD ermöglicht wird: Seit 2014 arbeiten das DaF-Institut der LMU und das Germanistische Institut der ELTE im Programm „Förderung der deutschen Minderheit in Ungarn“ äußerst erfolgreich zusammen.

Pragmatics of address in the first and second language classroom in Germany and Australia

A comparative study of the learning and use of address forms by adult L2 learners of German and
Italian in Australia, and L2 learners of English and Italian in Germany in the university context.

Gemeinsames Projekt zwischen der LMU MÜnchen (DaF Institut) und der University of Melbourne (School of Languages and Linguistics)

2016 (im Rahmen des DAAD Go8)

Mehrschriftlichkeit: Zur Wechselwirkung von Sprachkompetenzen in Erst- und Zweitsprache und außersprachlichen Faktoren (2013 bis 2016)

Ziel des Projektes ist es, die Wechselwirkungen von schriftsprachlicher Kompetenz in Erst- und Zweitsprache bei bilingualen Schülern mit Türkisch, Italienisch und Griechisch als Herkunftssprache zu erforschen und die Einflüsse außersprachlicher Faktoren auf die Textkompetenzen in beiden Sprachen zu beleuchten. Zum einen sollen die familiären und gesellschaftlichen Bedingungen und Einstellungen in den verschiedenen bilingualen Gruppen herausgearbeitet werden, die sich auf die Schreibkompetenz auswirken. Zum anderen wird erforscht, welche kognitiven Faktoren die Textkompetenz positiv beeinflussen. Es gilt, die Synergien zwischen dem Deutschen und den Herkunftssprachen herauszuarbeiten und daraus gezielt Maßnahmen zu formulieren, die es ermöglichen, Sprachkompetenzen in beiden Sprachen optimal zu fördern.

Bildungssprache Deutsch für berufliche Schulen: Entwicklung, Pilotierung und Implementierung handlungsorientierter Unterrichtskonzepte im Fach Deutsch für Berufsschulen und in der Lehrerausbildung (2014-2017)

Gemeinschaftsprojekt: Prof. Dr. Jörg Roche (LMU München), Prof. Dr. Claudia Maria Riehl (LMU München), Prof. Dr. Alfred Riedl (TU München)

Ziel des Projektes ist die Entwicklung und Pilotierung innovativer Unterrichtskonzepte und -materialien zur Förderung und Messung der mündlichen und schriftlichen Sprachkompetenzen von Berufsschülern. Darüber hinaus soll ein Qualifizierungskonzept für die Entwicklung von unterrichtsrelevanten Kompetenzen in den Bereichen Sprache und Kommunikation für angehende Lehrkräfte an beruflichen Schulen entstehen. In Kooperation mit dem Staatsministerium für Unterricht und Kultus sollen aus dem Projekt Konzepte für die Lehramtsausbildung entstehen, die flächendeckend in Bayern eingeführt werden.

Bilinguismo teuto-brasileiro: um estudo comparativo entre Brasil e Alemanha

Gemeinsames Forschungsprojekt mit Dr. Maristela Pereira Fritzen in Brasilien.

In diesem Kooperationsprojekt zwischen der LMU und der FURB Blumenau (Brasilien) liegt das Augenmerk auf dem Schriftspracherwerb von zweisprachigen Kindern und Jugendlichen im Deutschen und Portugiesischen in Deutschland und Brasilien.

Schaufenster Enkelgeneration

Schaufenster Enkelgeneration: Ein Internetfilmprojekt des Goethe Instituts in Zusammenarbeit mit der tschechischen Ethnologin Dr. Sandra Kreisslová und Frau Prof. Dr. Claudia Maria Riehl, Martin Dzingel und
Susan Zerwinsky.

Das internetbasierte Projekt nimmt die junge "Enkelgeneration" der deutschsprachigen Minderheiten in den Fokus und fragt nach der sinn- und identitätsstiftenden Rolle der deutschen Sprache heute, nach der Sprachverwendung und ihrem Sprachgebrauch. Jugendliche werden gebeten, in Interviews vor der Kamera Auskunft zu geben, wie sie Deutsch erlernt haben und welchen Raum die Anwendung der deutschen Sprache in ihrem heutigen Alltag einnimmt. Gefilmte Sequenzen ihres Alltagslebens, mit denen ihr Einsatz der deutschen Sprache dokumentiert wird, ergänzen die geleiteten Interviews.